Uschi Nerke

Uschi Nerke, Copyright Foto: Radio Bremen
Uschi Nerke, © Foto: Radio Bremen

Uschi Nerke studierte in den sechziger Jahren Architektur und wollte eigentlich unter dem Künstlernamen „Karina“ als Schlagersängerin Karriere machen. Aber es kam ganz anders. Von Rudi Carell, in dessen Show „Am laufenden Band“ sie aufzutreten hoffte, wurde sie an Michael (Mike) Leckebusch verwiesen, der eine neue Musiksendung für junge Leute bei Radio Bremen plante. Leckebusch erkannte ihr Talent als Moderatorin und machte sie zur „Frontfrau“ des Beat-Clubs. In dieser Rolle wurde sie zu einer Kultfigur. Auch dem „Musikladen“, der Nachfolgesendung des Beat-Clubs, die von 1972 bis 1978 über die Antenne ging, verlieh sie neben Ko-Moderator Manfred Sexauer eine ganz persönliche Note. Von 2001 bis 2013 moderierte sie im Radio bei Bremen Eins noch einmal eine Oldie-Sendung unter dem Titel „Beat-Club“.

An die ersten Jahre des Beat-Clubs hat Uschi Nerke noch heute die lebhaftesten Erinnerungen:

„1965 hatte ich schon mein erstes Studium hinter mir, das zweite fing ich an. Ich war also eine richtig brave Studentin und habe auch sehr viel gearbeitet nebenbei. Ich brauchte ja auch Geld zum Leben. Und ich hatte wenig Zeit, Musik zu hören. Ich hatte im Grunde von Beat, von diesem neuen Zeug nicht wirklich eine Ahnung. Ich wusste die Beatles, die Stones, die kannte ich. Und deswegen war das auch so süß, dass wir also die ersten zwei Jahre garantiert, Mike und ich vor der Sendung, bei ihm im Wohnzimmer auf dem Fußboden gesessen haben und dann haben wir die ganzen Platten dann mal sortiert und dann angehört. Dann haben wir gesagt: Der wäre doch gut! Ja, den können wir auch nehmen! Und die Gruppe, ja, wenn wir die kriegen, toll! Und das fand ich immer sehr, sehr schön. Weil, das war mal ganz anders und nicht so fachmännisch.“

Quelle: www.radiobremen.de/bremenzwei/sendungen/feature/feature-beat-club108.html